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Digitale Transformation: Einfach mal die Führung abgeben

Was brauchen Unternehmen, um die digitale Transformation zu schaffen? Zukunftsweisende Technologien? Die passende IT? – Ja, natürlich auch. Die technische Seite ist aber nicht das Zünglein an der Waage. Wie bei jedem anderen Change-Vorhaben hängt auch der Erfolg der digitalen Transformation von den Menschen ab. Sie sind es ja, die den Change gestalten. Oder auch nicht.

Deshalb brauchen Unternehmen vor allem eins: Mitarbeiter, die im Kopf flexibel sind. Die es schaffen, jeden Tag aufs Neue, Überraschungen als Chance zu sehen und nicht als Störung. Die spontan in Führung gehen, wenn es nötig ist, und sich führen lassen, wenn das dem grossen Ganzen dient.
Und diese Flexibilität im Geist, situativ genau die Rolle zu übernehmen, die jetzt gefragt ist, die beginnt schon weit vor den Mitarbeitern.

Sorry, das kann ich nicht!

Als ich vor einigen Jahren ein Leadership-Programm in Kombination mit Skifahren angeboten habe, wurde ich von ungünstigem Wetter überrascht: Es hatte den ganzen Tag geschneit. Ich war zwar ausgebildeter Skilehrer, kannte mich aber in diesem Skigebiet nicht aus. „Ob das so eine gute Idee ist, heute mit der Gruppe rauszufahren?“, fragte ich mich. Bis mir einfiel, dass ein Freund von mir, der ebenfalls vor Ort war, ursprünglich genau aus dieser Gegend stammte.

Für mich war klar: Wenn wir heute rausgehen, dann nur mit ihm als Guide. Der Mann mit der besten Ortskenntnis muss die Führung übernehmen. Alles andere wäre ein zu hohes Risiko.
Also fragte ich ihn.

Gefragt, getan

Er war zuerst etwas überrascht. Doch als ich ihm meine Gedanken dahinter erklärte, nahm er an. Selbstverständlich stand ich ihm in technischen Fragen zur Seite.

Eigentlich muss das auch und gerade im Business immer gelten: Führen sollte derjenige, der jetzt gerade in dieser Situation am besten dafür geeignet ist. Nicht der, der die Schulterklappen hat. In zwei Stunden kann es wieder jemand anderes sein. In zwei Tagen nochmal jemand anderes.

Noch etwas: Wirklich zu führen, bedeutet, sich auch führen zu lassen. Dazu gehört auch die Führung an den Kompetentesten zu übertragen: „Sie können das besser. Übernehmen Sie?“

Das gilt übrigens für jede Aufgabe: Der Kompetenteste, der mit der grössten Könnerschaft, sollte sie übernehmen, nicht derjenige, der dafür „zuständig“ ist oder in dessen „Job Description“ die Aufgabe hineinpasst.

Vorleben!

Chefs können im Transformationsprozess nur dann Flexibilität und Offenheit gegenüber Neuem von ihren Mitarbeitern erwarten, wenn sie selbst Flexibilität und Offenheit vorleben.

Wenn Chefs zum ersten Mal die alte Ordnung durchbrechen, dann zeigen sie symbolisch: „Wir sitzen alle im gleichen Boot. Und jeder Einzelne hier ist wichtig.“ In dem Moment, in dem der Leitungskreis, die Geschäftsführung, der Vorstand oder schlicht und einfach der Unternehmensinhaber eine wichtige Aufgabe in die Hände von Mitarbeitern gibt, zeigen die Chefs, dass sie den Mitarbeitern vertrauen. Dass die Mitarbeiter nicht nur in ihrer formellen Funktion, sondern als Menschen gefragt sind. Und dass Mitarbeiter-Empowerment nicht nur eine hohle Phrase ist, sondern gelebte Realität.
Und auf einmal machen das Projekt Transformation und die Digitalisierung allen Freude!

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Egal, ob aus dem Engadin, von Hawaii oder von einem anderen schönen Plätzchen dieser Welt: Markus Hotz schickt Ihnen Geschichten aus seinem Leben als Transformator, schenkt Ihnen Denkanstösse und versetzt Ihnen den manchmal nötigen Push in einer Zeit der Veränderung – ohne Jammern, dafür mit ansteckendem Tatendrang. Und weil sein Sport bei ihm eine hohe Priorität hat, auch sicherlich nicht zu oft.

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