Neues Denken für eine neue Welt – ein Selbstversuch in Haltung

Ich habe die Zahl meiner Aufträge reduziert. Ganz bewusst.
Ich nehme keine Mandate mehr an, in denen ich auf eine Weise performen müsste, dass ich ein altes System stütze oder Menschen auf eine Weise begleite, dass sie in einem alten System gut performen können.

Gott sei Dank kann ich mir das – aufgrund früherer Entscheidungen – eine gewisse Zeit lang leisten. Dennoch ist es eine Challenge. Ein Selbstversuch in Zurückhaltung. Denn sobald es ums Geld ausgeben geht, stehe ich vor neuen Fragen und alten Mustern: Kann ich mir das leisten? Wie lange noch? Soll ich überhaupt?

Meine Familie steht hinter mir in meiner Entscheidung, die Freiheit zu wählen, nicht alle Aufträge anzunehmen. Ich weiß, wie privilegiert das ist. Viele Menschen können sich diese Wahl nicht erlauben, sie sind gefangen in Verpflichtungen, im Druck des Alten.

Allerdings ist genau das, gerade für die Führungspersönlichkeiten, enorm bedeutend: dass sie die Möglichkeiten, die Zeit, ja eine Haltung für sich finden, diesem Druck des Alten zu widerstehen und sich Freiräume schaffen, um sich vom Alten zu lösen, das Neue zu denken.

Kein alter Wein in neuen Schläuchen

Wir leben in einer Zwischenzeit. Wirtschaftlich, ökologisch, gesellschaftlich. Viele Systeme, auf die wir uns verlassen haben, geraten ins Wanken. Die Antworten von gestern funktionieren nicht mehr – und die Antworten von morgen sind noch nicht formuliert. 

Das erzeugt Stress, Druck. Der Druck nimmt uns die Zeit, die Muster dieser Systeme zu hinterfragen. Reagieren wir aber auf diesen Zeitdruck mit dem Versuch, unsere eigene Geschwindigkeit an die zunehmende Schnelligkeit der Veränderungen anzupassen, dann agieren wir unfruchtbar: Denn unser Denken, unser Mindset, ist noch im Alten befangen, und kann das kommende Neue nicht fassen. Schneller kommen wir nicht nach vorne in eine neue Welt, eine neue Gesellschaft, ein neues Business, dann packen wir nur alten Weine in neue Schläuche. 

Nicht schneller, sondern tiefer – das ist unser, das ist Ihr Weg, in eine lebenswerte, erfolgreiche, sinnreiche, mental- und finanzsichere Zukunft.

Verstehen, was war

„Tiefer“ heißt zum einen: Den aktuellen, alten Mustern auf den Grund gehen, die alten Businesssysteme verstehen, an die Wurzeln der eigenen Glaubenssätze gehen. Zu versuchen, zu durchschauen, wo wir die Komplexität der sich verändernden Welt mit alten Tools in den Griff bekommen wollen. 

Und sind Sie eine Führungskraft, dann ist das eine Ihrer Herausforderungen, auch Ihre Leute dahin zu bringen, dass sie verstehen, was sie im Alten hält, im Alten versinken lässt: dass sie eine Haltung entwickeln, sich von diesem alten Denken zu lösen.

Nicht nur an der Oberfläche kratzen und ein neues Mäntelchen überziehen, das ist die Challenge.

Wer nicht innehält, wer nicht beobachtet, wer nicht tiefer geht – bleibt im Alten stecken. Nur wer das Alte wirklich versteht, kann das Neue wirklich denken.

Denken, was kommen soll

Erst wenn wir das Neue denken, können wir neu handeln. Und neu denken, heißt – dies ist die zweite Bedeutung des Wortes „tiefer“ in diesem Zusammenhang – unsere Zukunft tiefer denken, als wir dies eigentlich gewohnt sind. 

Zukunft passiert uns nicht einfach. Sie ist nicht einfach das „kommt noch auf dem Zeitstrahl“. So zu denken, uns darin zu schicken, ist oberflächliches Denken, das uns getrennt von der Zukunft sieht, das unseren eigenen Einfluss auf die Zukunft nicht mitbedenkt.

Unsere Haltung heute, unser Verstehen des Gestern, unsere Wünsche für die Zukunft haben Einfluss. Die Quantenmechanik nennt dies den „Beobachtereffekt“. Da wo Sie sich fokussieren, da spielt die Musik. Wenn Sie mit Fokus und grosser innerer Überzeugung und klaren Bildern im Kopf die Dinge angehen, dann passieren die auch so. 

In meinem letzten Blog habe ich von analoger, authentischer Kommunikation gesprochen: für diese hier beschriebene Haltung braucht es genau die mit sich selbst. Bei dieser Kommunikation mit sich selbst geht es darum, sich selbst zu befragen, was einem wichtig ist, sein Denken so zu beeinflussen, dass es einem Energie gibt. Gute Dinge denken, alte Denkmuster, die lähmen, nicht mehr zu denken, Normen anders zum Denken. Auf eine Weise zu denken, dass Sie mit einer Zukunft, so wie Sie diese wollen, mit Menschen, die Ihnen gut tun, in Resonanz gehen.

Neue Verbindungen erzeugen

Veränderungen finden zuerst im Gehirn statt. Dabei in die Tiefe gehen, bedeutet, seine eigenen Synapsen zu neuen Verbindungen anzuregen. Im Inneren, vor seinem inneren Auge, in den eigenen Gedanken, eine neue Welt, ein anderes Handeln, andere Bilder der Zukunft entstehen zu lassen. 

Ja, das klingt esoterisch, spooky. Mag sein. Aber diese stillen, leisen, inneren Prozesse wirken. Wenn wir diesen Prozessen denn ihre Zeit, ihre Stille geben. Unser Denken ist die Brücke zwischen den Zeiten, dem Gestern, dem Heute und dem Morgen.

Wobei wir wieder bei meinem Selbstversuch sind: Der bedeutet mir genau dies, mich aus dem Druck des Alten rausnehmen, in die Stille zu gehen, meinem Denken die Zeit zu geben, sich neu zu justieren. Mir die Freiheit zu nehmen, Herr über mein Denken, über meine Zukunft zu werden.

Ihr Markus Hotz

Vorheriger Beitrag
Analoge Kommunikation ist nicht altmodisch – sie ist echt zukunftsfähig

Egal, ob aus dem Engadin, von Hawaii oder von einem anderen schönen Plätzchen dieser Welt: Markus Hotz schickt Ihnen Geschichten aus seinem Leben als Transformator, schenkt Ihnen Denkanstösse und versetzt Ihnen den manchmal nötigen Push in einer Zeit der Veränderung – ohne Jammern, dafür mit ansteckendem Tatendrang. Und weil sein Sport bei ihm eine hohe Priorität hat, auch sicherlich nicht zu oft.

Tragen Sie sich hier für seinen Newsletter ein: